An dieser Stelle meine Kurzkurzkurz-Zusammenfassung über das Vitamin D. Für alle Mamis und Papis mit wenig Zeit. Für einen allerersten Eindruck.
Jedes Organ im Körper hat Vitamin-D-Rezeptoren (Vortrag Spitz)
--> Vitamin D ist an diversen Vorgängen im Körper beteiligt. Entsprechend können "Schäden" entstehen, wenn es fehlt, oder "Heilungen", wenn es (wieder ausreichend) vorhanden ist.
Bereiche sind z.B.:
Weitere Erkrankungen, die bspw. bei einem Mangel auftreten können, können u.a. sein:
Vitamin D stellt der Körper normalerweise selbst mittels UVB-Sonnenstrahlung her.
Im Blut misst man den 25-OH-Vitamin-D3-Wert. (Das ist der Speicher-Wert. Nicht den 1,25-(OH)2-D3 Wert vom Arzt bestimmen lassen!)
Es gibt zwei gegensätzliche Theorien, wie man nun genau seinen Zielwert erreicht, wenn man es mit Sonnenbaden alleine nicht schafft.
1. Man nimmt täglich 3333 IE Vitamin D ein (bzw. eine ggf. um das Körpergewicht oder diverse Erkrankungen korrigierte Menge). Damit braucht es mindestens 2-3 Monate, bis man in die Nähe des Zielwertes kommt. Noch nach einem Jahr kann man darüber hinaus über den Zielwert hinaus schießen. Eine Verbesserung der Symptome ist folglich nur sehr langsam möglich, und wenn man nicht genug Vitamin D nimmt (was man wiederum erst nach Monaten weiß) dauert die Korrektur ewig. Allerdings: Dies ist "schonend" und für Menschen ohne Symptome mit nicht allzu niedrigen Vitamin-D-Spiegeln vielleicht ausreichend.
2. Man sättigt einmal schnell innerhalb weniger Tage auf, und nimmt dafür bspw. an 3 Tagen hintereinander je (maximal) 100.000 IE (kommt also, wenn man einen Ausgangswert von 20ng/ml hatte, theoretisch auf 50ng/ml, +/- 20%) , danach nimmt man die berechnetet tägliche Dosis von bspw. 3333 IE.
Vorteil: Innerhalb einer Woche hat man den Zielwert erreicht oder merkt sehr schnell, dass man noch mehr nehmen muss, um dorthin zu gelangen. Man merkt bei vielen Symptomen auch sehr schnell, ob sie mit einem Vitamin-D-Mangel zusammenhängen.
Nachteile: Einige Menschen (mit Magnesiummangel) haben in den Tagen der Schnellaufsättigung Kopfschmerzen o.ä. Symptome (die danach wieder verschwinden). Einigen ist das auch "zu schnell", weil "unnatürlich". Van Helden, der diese Methode bevorzugt, hält dagegen, dass ein Mangel so schnell wie möglich behoben werden sollte.
Für beide Vorgehensweisen gibt es Formeln zur Berechnung, die du z.B. in den unten genannten Büchern findest.
3. Meine Erfahrung:
Für mich waren beide oben genannten Wege nicht erfolgreich. Nach Rücksprache mit van Helden habe ich die Gesamtmenge der Schnellaufsättigung (bspw. 300.000 IE) verteilt auf Gaben von 40.000-60.000 IE täglich. Das hat mir gutgetan und wäre meine Empfehlung an alle diejenigen, die schnell aufsättigen wollen. Wenn der Körper bis zu 20.000 IE selbst herstellen kann und bei oraler Aufnahme sicher nicht alles aufgenommen wird, würde ich - je nachdem, wie schnell man aufsättigen möchte oder wie ängstlich man ist - zwischen 20.000 - 60.000 IE täglich nehmen. (Bei Kindern entsprechend weniger! Sämtliche Rechenbeispiele auf dieser Seite beziehen sich auf einen 70kg schweren gesunden Erwachsenen.)
Je mehr Vitamin D man einnimmt, um so weniger wird übrigens - prozentual gesehen - aufgenommen. (Deswegen sind so hohe Dosen bei der Schnellaufsättigung nötig bzw. möglich).
Laut der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA - European Food Safety Authority) gilt als sichere tägliche Höchstmenge:
(Quelle: EFSA Journal 2012;10(7):2813)
Ich persönlich würde jedoch meinen 25-Oh-Vitamin-D3-Wert (oder den meiner Kinder) immer messen lassen. Mindestens zweimal im Jahr: Idealerweise Ende März und im September.
Angenommen, du hast einen Zielwert von 40ng/ml erreicht und bekommst trotzdem noch mal eine Grippe (was schon unwahrscheinlich ist, weil man typischerweise, wenn man mit Vitamin D gut versorgt ist, nicht mehr richtig krank wird. Ich selbst habe bspw. 2-3 Tage Symptome, als ob ich krank werden würde, aber das war es dann).
In diesem Fall behandelt der kanadische Arzt Gary Schwalfenberg seine Patienten mit dem sogenannten Vitamin-D-Hammer, als erste Hilfe bei Grippe und co (Natürlich kannst du ihn auch anwenden, wenn du noch keinen Zielwert von 40ng/ml erreicht hast):
"2-3 Tage lang werden einmal 50.000 IE oder 3 × 10.000 IE Vitamin D über den Tag verteilt eingenommen. Dies führt nach seinen Erfahrungen [denen des kanadischen Arztes Gary Schwalfenberg] zu einer dramatischen Verbesserung der Symptome, die innerhalb von 48-72 Stunden verschwinden." (Spitz, Das Märchen...)
(Diese Aussage bezieht sich vmtl. auf Erwachsene. Bei Kindern unbedingt geringer dosieren!)
Bluttests kann man entweder beim Arzt machen lassen (venös, bis zu 37€) oder aber selbst machen, in dem man sich in den Finger piekst.
Der Vorteil beim Arzt ist, dass man ein Vitamin-D-Präparat verschrieben bekommt, insofern ein Vitamin-D-Mangel nachgewiesen wird. (Allerdings muss dieser Mangel, s.o., teilweise schon sehr extrem sein)
Der Nachteil bei (manchen) Ärzten ist, dass die Blutproben bis zum Versand nicht richtig gelagert werden (dunkel und kühl), so dass Verfälschungen möglich wären (in letzter Zeit erlebe ich jedoch eine vermehrte Kenntnis dessen bei den Ärzten). Bei manchen Ärzten ist es auch ein Nachteil, weil sie bei Werten von über 30ng/ml plötzlich etwas von Überdosierung erzählen (Die natürlich noch lange nicht vorliegt).
Der Vorteil bei der kapillaren Blutentnahme (Fingerpieks) liegt darin, dass sie billiger ist, dass man sie in Ruhe zuhause durchführen kann und dass es bei Kindern zu keiner Vergewaltigung durch den Arzt kommt. (Man kann einen geeigneten Zeitpunkt abpassen usw)
Der Nachteil der kapillaren Blutentnahme ist, dass sie etwas ungenauer ist. Weil man sie privat mit der Post bspw. versendet, ist sie außerdem anfälliger für Fehler.
Ich selbst habe es so gemacht, dass ich zunächst mehrere Male zum Arzt gegangen bin und meine Erfahrungen mit dem Vitamin D gesammelt habe. Danach habe ich die kapillaren Selbsttests an mir probiert und bin zur Sicherheit zwischendurch immer noch mal zum Arzt gegangen. Ich habe auch herausgefunden, dass der Test, den ich kapillar gemacht habe, niedrigere Werte angibt, als der am gleichen Tag beim Arzt durchgeführte venöse Test.
Danach habe ich meine Kinder mit einbezogen, die ich jedoch, bis auf bei der ersten Blutuntersuchung, die als Säugling sowieso durchgeführt wird, nur kapillar gemacht habe.
Mir reicht es inzwischen zu wissen, ob mein Vitamin-D-Wert irgendwo unter 30ng/ml, im Bereich von um die 50ng/ml oder jenseits der 70 ng/ml liegt.
Es gibt folgende Selbsttests, die ich ausprobiert habe:
Wenn irgend möglich, würde ich versuchen, den Zielwert von 50ng/ml über Sonnenbaden zu erreichen. Wenn das jedoch nicht möglich ist, z.B. zwischen Oktober bis März, oder weil man sich mittags nur am Wochenende sonnen kann, kann man Vitamin-D-Präparate zu sich nehmen. Dabei sollte man beachten, dass man sich (oder die Kinder!) mit Präparaten überdosieren kann, was beim Sonnenbaden nicht möglich ist. Da wir in Deutschland i.d.R. an einem Vitamin-D-Mangel leiden, ist eine Überdosierung eher unwahrscheinlich, aber durch Rechenfehler bspw. möglich oder eben dann, wenn ein Kind plötzlich eine ganze Flasche Vitamin-D-Tropfen austrinkt.
Dr van Helden hatte ursprünglich auf seiner Homepage Empfehlungen über Vitamin-D-Präparate, die nachweisen konnten, dass sie den ausgeschriebenen Vitamin-D-Wert auch enthalten. Inzwischen hat er diese Empfehlungen gelöscht und nur noch eine Liste von in Deutschland verfügbaren Präparaten und den entsprechenden Links zu Amazon auf seiner Seite stehen, nach Kosten sortiert.
Mein Eindruck ist, dass sich die Präparate in ihrem Gehalt unterscheiden. Von dem einen Präparat kann man bspw. 3500 IE täglich benötigen, von einem anderen nur 3000 IE. Es wird dann vmtl. entweder nicht die Menge drin sein, die angegeben ist, oder vielleicht gibt es auch unterschiedliche Bioverfügbarkeiten. Jedenfalls würde ich deswegen bei einem Präparatwechsel immer darauf achten, spätestens nach 6 Monaten eine Blutuntersuchung zu machen.
Produkte, die ich getestet habe:
Dekristol: Weichkapseln zu 20.000 IE. Verschreibungspflichtig. Soll in der Regel einmal in der Woche genommen werden. Eignet sich (auch) gut für die Schnellaufsättigung (für Erwachsene). Allerdings wird ein Arzt vmtl., wenn die Packung dann entsprechend schnell leer ist, nicht gleich eine neue verschreiben. Van Helden führt für Dekristol eine Schwankungsbreite von 10% auf (also es könnte 10% mehr oder weniger Vitamin D als angegeben pro Kapsel enthalten sein). Relativ teuer, aber wirkungsvoll. Nicht geeignet für Erdnussallergiker.
Vigantolöl: 500 IE pro Tropfen. Verschreibt der Kinderarzt im ersten Lebensjahr ohne Probleme. Teilweise auch später noch. Allerdings sind 500 IE auch schnell zu wenig. Wenn das Kind 1 Jahr alt ist, reicht es i.d.R. nicht mehr. Dann braucht man vmtl. schon 2 Tropfen pro Tag = 1000 IE. Für Erwachsene wegen der geringen Dosis m.E. ungeeignet.
Vigantoletten: Maximal 1000 IE pro Tablette. Freiverkäuflich in der Apotheke. M.E. zu teuer. Außerdem muss man dann mitunter ziemlich viele Tabletten pro Tag zu sich nehmen, so dass man unnötig viele Begleitstoffe zu sich nimmt. Aber: Für Kinder zerkau- bzw. zerlutschbar.
Vitaplex: Maximal 2000 IE pro Tropfen. Aus den Niederlanden. Mein Favorit. Van Helden hatte die Tropfen mit 1000 IE (mehr gab es damals nicht) auf seiner Liste stehen, und die Tropfen enthielten sogar etwas mehr als 1000 IE pro Tropfen. Das Präparat ist zwar kein Billigpräparat, aber es wirkt. Man kann es praktischer Weise auch für die ganze Familie nutzen: Erwachsene nehmen bspw. täglich 2 Tropfen (während der Winterzeit), Kinder einen täglich oder einen jeden zweiten Tag (je nach Alter, Gewicht usw.).
Dr Jacobs Öl: als "Forte" enthält es 2000 IE pro Tropfen. Gibt es auch in der Apotheke zu kaufen.
Berg Nutrition: 5000 IE pro Tropfen. Ein günstiges Präparat. Nicht von van Helden damals empfohlen. Für die innerliche Anwendung hat es mich nicht überzeugt. Ich brauchte damals 8000 IE (Vitaplex) täglich (stillend, mit Autoimmunerkrankung) und hatte dieses Präparat gewählt, um weniger tropfen und bezahlen zu müssen. Also habe ich 10.000 IE 6x in der Woche genommen. Mein Vitamin D Wert ist daraufhin innerhalb von vier Monaten so stark abgefallen, als hätte ich vielleicht 4000 IE genommen. Gut jedoch für die äußere Anwendung: Weil billig und offensichtlich nicht so viel Vitamin D enthält, habe ich es auf einen Hautausschlag getropft, der nicht verschwinden wollte. Nach drei Tagen war er weg und kam nie wieder. :-)
Grundsätzlich gilt übrigens:
Vitamin D nimmt man am besten maximal wöchentlich ein.
Also angenommen, du brauchst eine Menge von 3000 IE täglich.
Dann kannst du sie wie folgt einnehmen:
Nur seltener als einmal in der Woche solltest du das Vitamin-D-Präparat nicht einnehmen. Laut Spitz sind alle Studien, die positive Vitamin-D-Effekte zeigen, mit wöchentlichen oder häufigeren Vitamin-D-Einnahmen gelaufen.
Studien, in denen die Probanten nur 1x im Monat Vitamin D genommen haben, waren hingegen nicht (immer) erfolgreich. Es gibt sogar eine Studie, die einer Gruppe alter Menschen 1x im Jahr eine entsprechend hohe Dosis Vitamin D verabreicht hat - mit fatalen (negativen) Folgen.
Hier meine, u.a., verwendeten Quellen, sowie einige weitere für alle, die mehr wissen wollen:
Prof Dr Jörg Spitz (2018): Vitamin D - Hype or Hope. Wien (Vortrag auf Deutsch)
Dieser Vortrag gibt einen sehr guten allgemeinen Überblick über das Thema Vitamin D und ist, wie ich finde, auch sehr unterhaltsam.
Dr Raimund von Helden: Gesund in sieben Tagen. Erfolge mit der Vitamin-D-Therapie (Buch)
Hier finden sich viele Fallbeispiele und u.a. auch die Formeln zur Aufsättigung. Herr Helden schreibt m.E. sehr enthusiastisch. Wem der Schwung fehlt oder die Hoffnungslosigkeit überkommt - hier erhältst du Energie und den Glauben daran, dass alles wieder "gut" werden kann.
Prof Dr Jörg Spitz: Superhormon Vitamin D (Buch)
Inkl. Formeln zur Aufsättigung. Spitz schreibt "gemäßigter" als van Helden. Deshalb war ich, die dieses Buch vor seinem obigen Vortrag gelesen hatte, sehr überrascht über dessen Enthusiasmus im Vortrag ;-).
Prof Dr Jörg Spitz: Das Märchen vom unnötigen und gefährlichen Vitamin D. (Internetartikel)
Erklärt u.a., was es mit dem "Vitamin-D-Hammer" aufsich hat.
Dr. Raimund von Helden: www.vitamindservice.de (Homepage)
Diverse Informationen um das Vitamin D, inkl. Kritik an der Darstellung in den Medien, Vorträge, Ausbildung zum Vitamin-D-Berater u.v.m.
Wer nach den Büchern noch nicht genug hat, ist hier gut aufgehoben :-)
Darüberhinaus gibt es diverse andere Quellen. Die Liste ist also nicht vollständig und erhebt auch nicht den Anspruch, es zu sein.
Wer Studien zum Thema Vitamin D sucht, wird auf PupMed fündig (sollte allerdings Englisch können).
Prof Spitz hat natürlich auch eine Homepage.
Oft zitiert wird auch Michael F. Holick, als sogenannter Urvater des Vitamin D aus den USA.
Dr Cicero G Coimbra hat mit hochdosierten Vitamin-D-Gaben Erfolge bzgl. Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose (MS) oder Hashimoto Thyreoidits. Derzeit laufen m.W. nach Studien in Berlin und es gibt einige Ärzte in Deutschland, die sich bei ihm weiterbilden lassen bzw. weitergebildet haben (Spitz erwähnt ihn u.a. auch). Wer an einer (lebensgefährlichen) Autoimmunerkrankung leidet, sich eingelesen hat und es mit normaler Dosierung eine zeitlang erfolglos versucht hat, für den ist vielleicht dies eine Alternative. Aber Achtung: Unbedingt unter ärztlicher Aufsicht und Kontrolle durchführen, niemals alleine!
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