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Kinder vs alte Menschen?

Die Tage wird auf diversen Seiten so oder ähnlich Boris Palmer zitiert:

„Ich sage es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einen halben Jahr sowieso tot wären - aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen.“ [...]

Der Armutsschock, der aus der weltweiten Zerstörung der Wirtschaft in der Coronavirus-Krise entstehe, bringe nach Einschätzung der Vereinten Nationen hingegen Millionen Kinder ums Leben, fügte der Grünen-Politiker hinzu.

„Wenn Sie die Todeszahlen durch Corona anschauen, dann ist es bei vielen so, dass viele Menschen über 80 sterben - und wir wissen, über 80 sterben die meisten irgendwann“

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/boris-palmer-provoziert-in-coronavirus-krise-wir-retten-moeglicherweise-menschen-die-in-einem-halben-jahr-sowieso-tot-waeren/25782926.html

 

Diese Aussage hat ihm viel Ärger eingebracht.

Ich persönlich finde, er hat Recht.

Die Wirtschaft (und damit sämtliche in ihr beschäftigte Menschen) wird gerade gegen die Wand gefahren.

Kinder leiden doppelt darunter (wobei Palmer m.W. die Kinder in armen Ländern gemeint hat und nicht unsere):

- Sie dürfen sich nicht mit anderen Kindern treffen, die wichtige soziale Interaktion fällt für sie aus, v.a., wenn es sich um Einzelkinder handelt.

- Die Eltern leiden unter dem Stress der Mehrfachbelastung: Existenzsorgen, weil das Einkommen ausbleibt, Doppelbelastung durch Arbeit und nebenbei noch die Kinder betreuen, teilweise wird sogar von ihnen gefordert, dafür zu sorgen, dass die lieben Kleinen zuhause die extra Schulaufgaben erledigen.

Stress bei den Eltern führt mit großer Wahrscheinlichkeit zu Stress bei den Kindern. 

 

Der Grund für die Ausgangssperren: Dass die Krankenhäuser andernfalls überlastet wären und Menschen mit einem Beinbruch oder sonstwie "üblichen" Erkrankung nicht behandelt werden könnten.

Vielleicht hätte es aber trotzdem Sinn gemacht, es ein bis zwei Monate drauf ankommen zu lassen und dann wäre der ganze Spuk vorbei gewesen.

Klingt hart, aber die Statistiken (siehe z.B. auf den Seiten von Bert Ehgartner) bestätigen, dass fast nur alte Menschen bzw. solche mit schweren Vorerkrankungen sterben. 

 

Focus schreibt am 24.04.20 bspw.:

Klaus Püschel [Professor und Direktor des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf] untersucht in Hamburg die Corona-Toten. [...] Die Angst vor Corona hält er für übertrieben. [...] 

Normalerweise würden Virusinfektionen von Menschen besiegt, dadurch, dass sich ihr Immunsystem mit ihnen auseinandersetze. „Die Liste der Viren ist lang, es gibt viele Infektionen, mit denen wir zu leben gelernt haben. Nach und nach entsteht dann für gewöhnlich eine Herdenimmunität“, erklärt der Rechtsmediziner. „Und ich hoffe, dass sich das Coronavirus baldmöglichst in die Liste dieser Infektionen einreiht.“

Um das zu erreichen, müsse man so schnell wie möglich wieder zu einem Normalzustand zurückkehren. Die Menschen sollten auf sich selbst und andere aufpassen – aber ohne Einschränkung ihrer Freiheitsrechte, mit vernünftigen staatlichen Regelungen. [...]

„Es gibt sehr viele andere Krankheiten als das Coronavirus“, betont der Rechtsmediziner. „In 99 Prozent der Fälle sind es andere Erkrankungen – und die müssen wieder normale Aufmerksamkeit bekommen.“

Das gelinge nur, indem wir zuließen, dass sich mehr Menschen mit dem Virus infizierten. „Andernfalls, wenn wir keine großflächige Immunität schaffen, bedeutet das: Wir müssen uns für eine sehr lange Zeit isolieren.“

Dazu sei er persönlich nicht bereit, die meisten anderen Menschen ebenso wenig. „Bei den Kindern müssen wir besonders schnell damit anfangen“, meint Püschel. „Ich finde es unakzeptabel, dass sie eingesperrt werden. Dass sie aus ihren normalen Lebensbereichen ausgeschlossen werden.“ [...]

Alle Toten in Hamburg hatten Vorerkrankungen

Wichtiger sei es künftig hingegen, Risikogruppen zu schützen. Für diese bestünde immer ein Restrisiko. Dazu zählten Menschen mit Vorerkrankungen. Der Rechtsmediziner bemerkte bei der Untersuchung der Todesopfer so schwere Verläufe, dass „auch wenn es hart klingt, viele im Verlauf dieses Jahres ohnehin gestorben wären“. Alle diese Menschen litten an schweren Vorerkrankungen.

Dazu zählten etwa Erkrankungen des Herzkreislaufsystems wie Arteriosklerose oder Herzinfarkte. [...] 

„All diese Krankheiten schwächen das Immunsystem“, erklärt Püschel. Viele der Toten hätten sogar mehrere Krankheiten gleichzeitig gehabt [...]

„In anderen Ländern wurden vorzugsweise Schwerkranke und Sterbende getestet“, erklärt er, „dort hat man weniger Daten von der Gesamtbevölkerung, die nicht schwer an Covid-19 erkrankt ist.“ Dadurch ergebe sich eine weit höhere Sterberate, ein ganz anderes Verhältnis von Erkrankten zu Toten.

Demnach handele es sich Püschel zufolge „um keine besonders gefährliche Viruserkrankung“. Zwar sei das Virus ernst, der Umgang damit hätte jedoch unverhältnismäßig viel Angst geschürt. „Wenn wir diesem Virus, dieser Angst so viel Raum geben, dann hat das am Ende größere gesellschaftliche und medizinische Folgen, als die Krankheit selbst“, betont der Rechtsmediziner.

https://www.focus.de/gesundheit/news/obduziert-corona-opfer-rechtsmediziner-covid-19-ist-eine-ernste-aber-keine-besonders-gefaehrliche-erkrankung_id_11907346.html

 

 

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