Wie schütze ich mich am besten vor Atemwegsinfekten?

Ich habe seit knapp 10 Jahren ein sogenanntes "hyperreagibles Atemwegssystem". Konkret bedeutet das, dass ich u.a. bei einer normalen Erkältung einen trockenen Reizhusten bekomme, der leicht in Atemnot übergeht. Davor habe ich Panik. Und deswegen unternehme ich seit knapp 10 Jahren alles, um bloß keine Erkältung zu bekommen. Meine Erfolge hier im Überblick.

Meinen ersten eindrucksvollen Erfolg hatte ich vor einigen Jahren, als quasi das ganze Kollegium mit einem Atemwegsinfekt krank wurde - nur ich nicht.

• Ich habe mir unmittelbar vor dem Essen die Hände gewaschen und dann darauf geachtet, dass ich mit der Hand, mit der ich bspw. das Brot anfassen wollte, wirklich nichts mehr angefasst habe. Alles andere, bis ich beim Brot angekommen war - Türklinken, Stühle, Tasche usw - habe ich entsprechend mit der anderen Hand angefasst.
• Wenn ich während der Arbeit meine Trinkflasche öffnen musste, habe ich sie nie mit den Fingern (die noch zuvor eine Türklinke o.a. angefasst hatten), sondern mit meinem T-Shirt aufgemacht (also das T-Shirt quasi als Handschuh benutzt).
• Wenn ich nach Hause kam, habe ich den Türgriff mit dem Pulli geöffnet und mir als allererstes die Hände mit Seife gewaschen - bevor ich irgendetwas angefasst habe.
• Ich saß nie länger als etwa 20 Minuten in stickiger Luft. Ich habe regelmäßig gelüftet oder hatte einfach immer ein Fenster auf Dauerkippstellung.
• Bevor ich zur Arbeit gefahren bin (wo ich viel Kontakt mit Menschen hatte), habe ich eine Curazinktablette auf die Zunge gelegt und im Mund einwirken lassen.

In Kursen konnte ich später außerdem Folgendes beobachten:

• Saß ich 90 Minuten lang in einem Raum mit Menschen, von denen einer erkältet war, und ich habe 90 Minuten lang nicht gelüftet, war ich 2-3 Tage später auch krank. Wenn ich zwischendurch gelüftet hatte, blieb ich gesund. Die Raumluft darf also nicht (lange) stickig sein. Am besten ist es, immer ein Fenster offen zu haben.
• Außerdem habe ich Abstand zu entsprechendem Menschen gehalten, bin nicht lange auf "Kuscheldistanz" gegangen.

U-Untersuchungen finde ich einfach nur lästig. Man kommt gesund hin und geht krank zurück. So war es jedenfalls bei uns. Bis ich mich entschied, dass wir nicht mehr in der Praxis warteten, sondern draußen. Seitdem gehen wir auch wieder gesund zurück.

Auch hier trifft zu: Stickige Luft wird vermieden, Kontakt mit Erregern über die Hände (die dann in den Mund gelangen) wird vermieden, weil die Kids z.B. nicht das Spielzeug in der Praxis anfassen (oder gar in den Mund stecken). Außerdem waschen wir uns nach dem Arztbesuch die Hände und fassen keine Türklinken mehr an (wenigstens die Kids nicht, die die Hände erfahrungsgemäß auch außerhalb der Essenszeiten in den Mund stecken).

• habe ich meinen 25-Oh-Vitamin-D3-Wert auf 50ng/ml aufgestockt (und kontrolliere ihn mindestens 2x im Jahr)
• habe ich festgestellt, dass mir Vitamin C guttut. Es gibt eine Studie, nach der ein Infekt signifikant kürzer und schwächer verlief, wenn die Probanten 3x täglich 2000mg Vitamin C über mindestens 5 Tage ab den ersten Symptomen zu sich genommen haben. Ich habe das ausprobiert, und bei mir hat es funktioniert. Inzwischen trinke ich morgens täglich meinen frisch gepressten Orangensaft und wenn ich erste Symptome wie Halskratzen merke, reichen mir oft 1000 - 2000 mg am Tag, und nach 2 Tagen ist alles vorbei und bricht nicht mehr groß aus.

Ich selbst bin über die Jahre natürlich immer ohne Maske und Handschuhe herumgelaufen. Wenn ich noch mal ("richtig") krank geworden bin, dann nur über meine Kinder. Und mit denen habe ich nachts in einem Raum mit stickiger Luft gelegen, während sie am Schniefen und Husten waren, und vielleicht auch noch tagsüber (versehentlich) aus einem Becher getrunken.

Handschuhe und/ oder Masken könnte ich mir allenfalls bei Kindern während des Einkaufens vorstellen - aber einzig aus dem Grund, dass die Kids dann während des Einkaufens vielleicht ihre Finger nicht so gut in den Mund stecken oder Einkaufswagengriffe u.ä. abschlabbern können. (Wenn sie es denn damit nicht tun.)

Allerdings würde ich vmtl. eher: Das jüngste Kind in den Wagen setzen und vorher den Griff mit einem Wischtuch abwischen oder irgendetwas um den Griff wickeln, als mein Kind einzupacken.

Außerdem spricht für mich gegen Masken bzw. Handschuhe:

- Man fühlt sich schnell zu sicher, vergisst bspw. das Händewaschen, fasst dann eben mit Handschuhen ins Gesicht oder mit Maske sogar öfter ins Gesicht als ohne, oder hält sich länger als sinnvoll in stickiger Luft auf usw.

- In den Masken sammelt sich aller möglicher Kram, der nicht gut sein kann für die Atmung, in den Handschuhen ebenso (Irgendwer benutzte das Wort "Bakterienkloaken")

- Durch längeres Tragen von Masken oder Handschuhen wird die natürliche Abwehr "aufgeweicht"

- Wenn man beides falsch entfernt, hat man den ganzen Dreck erst Recht an den Händen bzw. im Gesicht.

Zumindest bezüglich Covid-19 gilt: Die Hülle des Zellkerns besteht aus einer Fettschicht. Und da reicht einfache Seife, um sie zu zerstören. Ein Desinfektionsmittel ist nicht notwendig. Im Gegenteil: Desinfektionsmittel zerstören die eigene Immunabwehr.

Mein persönlicher Eindruck, was am besten vor Infekten schützt:

• Frische Luft!
• Nur mit gewaschen Händen Essen oder Trinkhalme etc anfassen -  v.a. in der Erkältungszeit.
• Vitamin D und C

Und du? Was sind deine Erfahrungen?