Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine defekte Waschmaschine - am Wochenende? Im Urlaub?
Nein. Der perfekte Zeitpunkt für eine kaputte Waschmaschine ist ein bis zwei Wochen nach einem Umzug. Genau dann, wenn die Wäscheberge sich häufen, weil wegen des Umzugs so viel liegengeblieben ist:
- Ein paar Tage vorher kann nicht mehr gewaschen werden, schließlich kann man ja keine nasse Kleidung mit umziehen und die Waschmaschine sollte auch ordentlich entleert werden, will man nicht, dass das hochwertige andere Umzugsgut Schaden nimmt. Außerdem hat man in den Tagen vor dem Umzug eh keine Zeit, weil man packen muss und weil einem plötzlich einfällt, was man noch alles zu erledigen hat: Klebeband neu kaufen, Schere neu kaufen, Klebeetiketten neu kaufen, Zurrgurte und Rollwagen organisieren, Verträge ab-, an- und ummelden, die Adresse noch Person oder Vertragspartner x mitteilen, diverse Stellen in der Wohnung ausbessern (weil man nachher, wenn man schon in der neuen Wohnung ist, eh nicht mehr dazu kommt, es seidenn, man möchte mindestens einen Monat lang doppelte Miete zahlen) usw.
- Während des Umzuges werden Decken, Handtücher und Wischlappen eingesaut.
- Unmittelbar nach dem Umzug muss man erst einmal das Bett aufstellen, die Zahnbürste finden und die Küche einrichten.
Und dann, ja dann endlich kommt man dazu, die Waschmaschine anzuschließen.
Was für ein befreiendes Gefühl! Wäsche rein, Maschine an, die Trommel dreht sich, Wasser läuft ein, es wäscht, dreht sich herrlich bunt, das Wasser wird wieder abgepumpt und da - brummt es. Dröhnt es! Die Pumpe.
Und warum das Ganze? Weil man ein paar Mal zu oft Sand mitgewaschen hat.
Also ne, den wasche ich nun auch nicht in der Waschmaschine, aber ihr wisst schon: Die sandigen Socken der Kids, die sandigen Hosen der Kids, die sandigen Pullis der Kids ... und die sandigen Fußmatten :-( .
Für alle, die es noch nicht wissen: Falls ihr könnt, vermeidet das. Sand macht nämlich die stärkste Laugenpumpe kaputt. Und dann dröhnt es. Und im fortgeschrittenen Stadium pumpt sie auch kein Wasser mehr ab. Wenn ihr dann, so wie ich im 5. Versuch, außerdem noch einen Abwasserschlauch nicht ordentlich montiert habt, läuft euch die ganze Brühe nach unten weg. Auf den Fußboden. Der ja eh mal gewischt werden müsste, wegen dem Dreck, den so ein Umzug mit sich bringt.
Für alle, die sich meinen steinigen Weg des Pumpe wechselns ersparen möchten, fasse ich hier zusammen, was in so einem Fall (hier: einer Maschine von Beko) hilfreich sein kann:
Die Pumpe macht seltsame Geräusche...
1. Warten, bis das Wasser abgepumpt ist, und dann den Rest des Wassers per Hand vorne entleeren (Wenn die Pumpe nicht mehr abpumpt oder sich arg schlimm anhört: Gleich von Hand entleeren). Ich habe dafür die Maschine auf zwei Kanthölzer gestellt, um eine flache Schüssel unterstellen zu können, in die das Wasser laufen konnte.
2. Den Filter (langsam) rausdrehen und Fremdkörper entfernen. Die Flügel der Pumpe in der Maschine (einfach mal von vorne unten reingucken), sollten sich drehen, wenn man sie anstubst.
3. Dann alles wieder einsetzen, Wasser rein, abpumpen. Alles gut? Glück gehabt!
Falls nicht:
4. Wieder das Wasser komplett entleeren.
5. Waschmaschine mit der Rückseite zu dir drehen, die Transportsicherheitsschrauben in die Trommel drehen. (Das sind die, die du bei der Anlieferung der Maschine erst einmal hast rausdrehen müssen und hoffentlich noch irgendwo aufbewahrt hast)
6. Den Stecker aus der Steckdose ziehen (weil du gleich an der Maschine herumfummeln wirst!), ggf auch die Wasserschläuche aus den Halterungen (falls zu kurz)
7. Die Maschine auf die Seite legen, auf der die Pumpe montiert ist (bei meiner war das rechts, von vorne aus gesehen). Dafür ein Kantholz, dicke Leiste o.ä. herbeiholen und die Maschine darauf legen, so dass das Holz relativ weit oben am Deckel liegt. Man quetscht sich beim Runterlassen so nicht die Finger und bekommt die Maschine später leichter hochgehoben, wenn sie nicht komplett auf dem Fußboden liegt, sondern oben ein bisschen Luft ist zum Unterfassen.
8. Zum Boden der Waschmaschine rutschen. Spätestens jetzt ein Handtuch herbeiholen. Das Handtuch unter die Pumpe legen. Den Stromstecker von der Pumpe ziehen und nach Möglichkeit irgendwie "hoch" lagern, so dass er nicht nass wird (sonst hast du bald noch ein weiteres Problem, denn Wasser und Elektronik bekommt der Elektronik bekanntlich nicht so gut).
9. Die drei Schläuche entfernen. Vielleicht hast du Glück, und in einem der Schläuche steckt noch etwas fest. Falls ja, könntest du alles wieder zusammenbauen (Darauf achten, dass die Schellen die Schläuche gut halten, und die Transportsicherungsschrauben wieder rausdrehen) und ab Punkt 3 wiederholen.
Falls nicht, ist vmtl die Pumpe kaputt. Vielleicht siehst du auch schon, dass sie im hinteren Teil, hinter dem Pumpenflügel, schwärzlich ist? Bingo, das war sie bei mir auch. Ich habe sie rausgeholt, gesäubert (war ne Masse wie zäher Schlick frisch aus der Nordsee), alles wieder eingesetzt, unterwegs noch eine Kugel vom Lager verloren usw usf. Ergebnis (wie gesagt: Mindestens 5 Versuche!): Das Lager ging per Hand nicht mehr ordentlich zu, und letztendlich musste dann doch eine neue Pumpe her. Also kannst du dir meine Umwege vmtl sparen und stattdessen:
10. Pumpe ausbauen - das geht mit einer einfachen Drehbewegung rechts herum von der Pumpe aus gesehen - und neue Pumpe wieder einbauen - ebenfalls mit einer Drehbewegung, diesesmal links herum. Es seidenn, du möchtest auch den Filter mit wechseln, der gerne bei der neuen Pumpe mitgeliefert wird, was ich mir erspart habe (1. war der alte Filter noch okay und 2. hätte ich dafür zwei Schrauben und einen weiteren Schlauch abmontieren müssen, worauf ich, ich gebe es zu, keine Lust mehr hatte).
Was du dir meines Erachtens sparen kannst, ist:
- Die Rückseite abbauen (ist interessant mal zu sehen, wie alles aussieht, evtl. kommst du auch besser an die Pumpe, aber ich denke, du schaffst es auch ohne)
- Den Deckel abbauen (bringt echt gar nichts)
- Die Frontseite abbauen (Das habe ich zuerst versucht, aber Waschmittelfach, Elektronik usw ... man kommt von vorne einfach nicht ran oder es ist zu umständlich und mir zu gefährlich, dass ich auf dem Weg dorthin dann die Elektronik zerstöre)
Und wie war es bei deiner Waschmaschine?
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